Ernährung und Landwirtschaft sind zentrale Ursachen multipler Krisendimensionen, gleichzeitig stellen sie wichtige Hebel einer „Großen Transformation“ dar. Die Komplexität der Thematik erfordert interdisziplinäre Analysen sowie transdisziplinäre Auseinandersetzungen. Dazu haben wir Expert*innen aus Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen eingeladen, ihr Wissen sowohl im Rahmen einer Ringvorlesung mit Vorträgen und praktischen Workshops zu vermitteln. Wir, dass sind Dr. Ute Ammering vom Institut für Geographie und Univ.-Prof. Dr. Markus Schermer vom Institut für Soziologie der Universität Innsbruck.
18.10. Die Industrialisierung des Agrarsystems. Henne und Ei
Markus Schermer, Universität Innsbruck
25.10. Stadt und Ernährung: Die Rolle der Raumplanung
Philipp Stierand, Raumplaner, Blogger "Speiseräume"
08.11. Hunger vor und nach Malthus. Eine kleine Globalgeschichte der Organisation von Ernährung
Andreas Exenberger, Universität Innsbruck
15.11. Produktionssysteme und Anbaumethoden für ernährungssouveräne Lebensmittelproduktion
Christian Vogl, Universität für Bodenkunde Wien
22.11. Filmdiskussion: "Das Wunder von Mals" von A. Schiebel (19:00 Uhr - 21:30 Uhr)
Suzanne Kapelari mit weiteren Expert*innen der Universität Innsbruck
29.11. Lebens-mittel-punkte. Regionalität zwischen Ernährungssouveränität und Regionalchauvinismus
Ulrich Ermann, Universität Graz
06.12. Solidarisch organisierte Agroforstwirtschaft. Ein Beispiel aus dem brasilianischen
Amazonasgebiet
Martin Coy und Studierende, Universität Innsbruck
13.12. Chancen und Grenzen der Ernährungssouveränität. Reflektion zum Ende der Lehrveranstaltung
Ute Ammering und Markus Schermer, Universität Innsbruck
Im Sinne der „third mission“ von universitärer Forschung und Lehre, wenden wir uns mit der Ringvorlesung nicht nur an die Studierenden aller Studienrichtungen an der Universität Innsbruck sondern ganz bewusst auch an zivilgesellschaftliche Akteure, die ihr Wissen rund um das Thema Ernährungssouveränität vertiefen möchten. Neben dem Besuch der Ringvorlesung sind die Vorträge auch online verfügbar. Dazu muss ein Gastzugang für unsere Lehrverwaltungsplattform OLAT angelegt werden. Interessierte senden folgende Angaben an unsere Tutorin, Bettina Dietrich: Bettina.Dietrich@student.uibk.ac.at.
Titel
Geschlecht
Vor- und Nachname
Geburtsdatum
Anschrift
E-Mailadresse
Auf Grundlage der Daten legt der Informationsdienst der Universität Innsbruck einen Gastzugang an und versendet einen Zugangscode an die einzelnen Antragsteller*innen. Die Daten werden im Anschluss wieder gelöscht.
Rumänien hat am 10. April 2020 angekündigt, den Export von Getreide, Ölfrüchten und Backwaren einzuschränken, um das Angebot im Inland sicherzustellen (Paun und Gehrke, 2020). Die Corona-Krise ist nicht die erste, durch die binnen kurzer Zeit viele Menschen schwer betroffen sind. Falsches Krisenmanagement kann die unmittelbaren Auswirkungen verschärfen und die Folgewirkungen verstärken, wie Beispiele zeigen. In den Jahren 1972-74 und 2006-08 gab es Versorgungsengpässe mit Nahrungsmitteln auf dem Weltmarkt. Diese vergangenen Versorgungsengpässe wurden durch unilaterale Handelsbeschränkungen stark verschärft. Daraus hat man bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise 2009 die Lehre gezogen. Übermäßig protektionistische Maßnahmen wurden weitgehend verhindert. Der Warenhandel wurde daher kaum eingeschränkt und somit konnte sich die Wirtschaft rascher erholen. Zur Bewältigung der Corona-Krise sollte man sich auf diese Erfahrungen besinnen.
Bei der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik ist mein Policy Brief "25 Jahre EU-Mitgliedschaft Österreichs – der Agrarsektor und die Lebensmittelwirtschaft im Gemeinsamen Markt" erschienen.
Zur Jahresmitte 2018 veröffentlichte die Europäische Kommission ihre Vorschläge zum künftigen gemeinsamen Haushalt. Für die Landwirtschaft sind weniger Mittel eingeplant. Auch für Österreich sind Kürzung vorgesehen. Dieser Aspekt hat die Beurteilung der Reformvorschläge bisher in der Diskussion dominiert.