Bislang gibt es nur wenig Wissen darüber, wie Sozialprojekte im lokalen und regionalen Kontext eingebettet sind. In der Regel findet bei deren Konzeption und Planung die soziale Umgebung nur wenig Beachtung. Gerade bei Einrichtungen mit gesellschaftlich marginalisierten Menschen könnte es unter gewissen Umständen in der Nachbarschaft zu Widerständen kommen, andererseits aber auch das Ausmaß an Empathie und Toleranz in der lokalen Bevölkerung wachsen. Beides ist letztlich entscheidend für den Erfolg oder das Misslingen eines Projekts.
Die Lebenswelt österreichischer Bauern und Bäuerinnen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Die erfolgreichen Landwirte von heute entwickeln innovative Produktionskonzepte und Marketingstrategien und bewältigen umfangreiche bürokratische Anforderungen. Sie tun dies in Familienbetrieben, auf denen mehrere Generationen zusammenleben und arbeiten. Aber wie vereinbaren sie die traditionellen Arbeits- und Wohnarrangements mit den heutigen Vorstellungen von Partnerschaft und Familie?
Der Tagungsband „Frauen bewegen Landwirtschaft-Landwirtschaft bewegt Frauen" der internationalen Tagung, die von 3. bis 6. April 2017 in Schwäbisch Hall stattfand, enthält Beiträge zu unterschiedlichen Themenbereichen wie gesellschaftliche Wahrnehmung von Bäuerinnen, der Wandel der Geschlechter-/Rollenbilder, Arbeitsteilung und Lebensrealitäten auf den Betrieben, aber auch die soziale Absicherung der Bäuerinnen und ihr außerbetriebliches Engagement.