ÖGA Preis 2006: Überblick mit Schwerpunkt Agrarsoziologie

DI DI Hermine Mitter:
"Versorgung mit Biomasse-Nahwärme als Planungsinhalt des Örtlichen Entwicklungskonzeptes am Beispiel St. Georgen am Walde/OÖ"

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Wechselbeziehung zwischen Energiepolitik und Raumordnung und untersucht anhand der oberösterreichischen Beispielgemeinde St. Georgen am Walde die kommunale Energieversorgung mit Biomasse-Nahwärme als Planungsinhalt des Örtlichen Entwicklungskonzeptes.

 

Das Örtliche Entwicklungskonzept kann insbesondere in den Sachbereichen "Siedlungswesen" und "Technische Infrastruktur" Voraussetzungen zur Forcierung des Einsatzes regional verfügbarer, erneuerbarer Energieträger schaffen, beispielsweise durch Ausweisung von Vorrangfläche für Infrastruktur, durch Standortentscheidungen für die Versorgungsinfrastruktur oder durch Berücksichtigung energetischer Aspekte bei der Baulandausweisung und der Festlegung der Bauweise.

 

Auf Basis einer Wärmebedarfserhebung wird mittels eines Geoinformationssystems dieser Zusammenhang grafisch dargestellt. Ziel ist es, jene Gebiete aufzuzeigen, deren Wärmeversorgung mit einer förderwürdigen Hackgut-Gemeinschaftsanlage möglich ist. Diese können dann im Örtlichen Entwicklungskonzepte als "Vorrangfläche für Infrastruktur-Nahwärmeversorgung" ausgewiesen werden. Unter Abwägung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte werden anschließend jene Standortalternativen ermittelt, die für den Betrieb einer Hackgut-Gemeinschaftsanlage langfristig gesehen am besten geeignet ist.

 

Das Ergebnis kann und soll als Machbarkeitsstudie umsetzungsorientierter Entwicklungsprozesse im Energiebereich dienen. Zudem kann die entwickelte Methode auch in den umliegenden Gemeinden als Entscheidungsgrundlage für raumplanerische Maßnahmen zur Versorgung mit Biomasse-Nahwärme auf örtlicher Ebene fungieren.