Was sich ändern müsste, damit Bergweiden erhalten bleiben

Ika Darnhofer

Offene Landschaften werden nicht nur als attraktiv empfunden, sie sind auch wesentlich um die Artenvielfalt zu erhalten. Die Bergweiden müssen – wie ihr Name schon besagt – von Rindern, Schafen oder Ziegen beweidet werden, um nicht zu verbuschen und zu verwalden. Das Vieh auf die Alm zu treiben und dort zu betreuen ist jedoch zeitintensiv und die Produktivität der Tiere niedrig. Daher werden Bergweiden zunehmend aufgegeben und Tiere im Tal betreut. Um diesen Trend entgegen zu wirken, werden schon seit über 20 Jahren Agrarumweltmaßnahmen angeboten. Dennoch ist die Nutzung von Bergweiden rückläufig.

Im Rahmen des REGARDS Projektes wurde eine Delphi-Befragung unter ExpertInnen in Österreich, Frankreich und Norwegen organisiert. Sie wurden gefragt, welche Maßnahmen aus ihrer Sicht dazu beitragen könnten, um Maßnahmen effektiver zu gestalten. Die Antworten zeigten drei notwendige Änderungen auf: (1) eine größere Vielfalt an Akteuren in die Ausgestaltung der Maßnahme einbeziehen; (2) den LandwirtInnen mehr Flexibilität bei der Umsetzung gewähren; und (3) Monitoring als sozialen Lernprozess gestalten.

Trotz positiver Umsetzungsbeispiele, sind diese Ansätze bis heute selten. Möglicherweise liegt dies daran, dass sie auf grundlegend anderen Annahmen über die Rolle der LandwirtInnen und der ForscherInnen aufbauen, und damit auch den Kriterien, die für die Messung des ‚Erfolgs’ herangezogen werden.

 

Darnhofer, I., Schermer, M., Steinbacher, M., Gabillet, M., Daugstad, K. (2017). Preserving permanent mountain grasslands in Western Europe: Why are promising approaches not implemented more widely? Land Use Policy 68: 306-315. https://doi.org/10.1016/j.landusepol.2017.08.005

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